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Industrieminerale & funktionelle Füllstoffe
Industrieminerale und funktionelle Füllstoffe werden in der Regal als natürliche Gesteine zumeist ober- seltener unterirdisch abgebaut und sorgfältig aufbereitet. Dazu gehören üblicherweise vorab Sortierprozesse, in denen eine gezielte Anreicherung der gewünschten Minerale und eine Reduzierung der Begleitminerale stattfinden. Die sich anschließenden Vermahlungen gewährleisten gleichmäßige Partikelgrößenverteilungen, welche für viele Einsatzzwecke schlichtweg unerlässlich sind.
Damit sind jedoch noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Bei einigen Produkten schließen sich thermische Verarbeitungsschritte oder chemische Fällungsprozesse an, die zu Modifikationen der Mineralstruktur oder einer zusätzlichen Reinigung führen und damit letztendlich zu veränderten Funktionalitäten.
Anwendungen
Diverse natürliche, als auch einige modifizierte mineralische Produkte können anschließend gezielt oberflächenbehandelt werden, um eine verbesserte Anbindung an die Polymermatrix zu erreichen.
Aus natürlichen Gesteinen entstehen auf diese Weise Hochleistungsfüllstoffe, die in ihrer Partikelform, -größe und Struktur einzigartige Eigenschaftsverbesserungen für Polymere und Elastomere gewährleisten und das häufig noch zu besonders attraktiven Konditionen. Gerne sprechen wir daher von „funktionellen Füllstoffen“.
Folgende Produkte eignen sich besonders gut für den Einsatz in Kunststoffen und Elastomeren:
Füllstoffe
Bezeichnung | Eigenschaften | Funktionalität |
---|---|---|
Kaolin | Lamellar, natürliche und calcinierte Typen; delaminiert, ultrafein bis grob, plastisch; relativ weich Mohs´sche Härte 2-3, geringe Abrasivität; spezielle Coatings verfügbar; helle Eigenfarbe | durch die Plättchenform gleichmäßiges Schwindungsverhalten, Erhöhung der mechanischen Eigenschaften wie Zähigkeit, Elastizität und Zugfestigkeit |
Muskovitglimmer | Lamellar, gute Elastizität, hohe Hitzesbesändigkeit (bis ca. 550°C), gute chemische Beständigkeit, helle Eigenfarbe, gute elektrische Isolationseigenschaften; relativ weich Mohs´sche Härte 2-3, geringe Abrasivität | durch die Plättchenform gleichmäßiges Schwindungsverhalten, hohe Wärmeformbeständigkeit, Erhöhung der mechanischen Eigenschaften wie Zähigkeit, Elastizität, Schlagfestigkeit und Zugfestigkeit; gute elektrische Isolationseigenschaften |
Phlogopitglimmer | Lamellar, sehr elastisch, sehr hohe Hitzesbesändigkeit (bis ca. 800°C), gute chemische Beständigkeit, gute elektrische Isolationseigenschaften; relativ weich Mohs´sche Härte 2-3, geringe Abrasivität | durch die Plättchenform gleichmäßiges Schwindungsverhalten, hohe Wärmeformbeständigkeit, Erhöhung der mechanischen Eigenschaften wie Zähigkeit, Elastizität, Schlagfestigkeit und Zugfestigkeit; gute elektrische Isolationseigenschaften |
Talkum | Lamellar, sehr weich Mohs´sche Härte 1, geringe Abrasivität, sehr unpolar, helle Eigenfarbe | Talkum ist unpolar und daher prädestiniert für den Einsatz in Polyolefinen (vor allem PP, aber auch PE); durch die Plättchenform gleichmäßiges Schwindungsverhalten und Erhöhung der mechanischen Eigenschaften; wird als Nukleierungsmittel (Kristallisationsbeschleuiniger) in Polyamiden eingesetzt |
Wollastonit | Nadelförmig, Mohs´sche Härte 4,5; geringer thermischer Ausdehnungskoeffizient; Qualitäten mit hohem (nadelförmig) und niedrigerem Aspektverhältnis (blockig); Oberflächenbehandlungen möglich | hohe Wärmeformbeständigkeit, Erhöhung der mechanischen Eigenschaften wie Schlagfestigkeit und Zugfestigkeit; Verbesserung der Kratzfestigkeit |
Calciumcarbonat, nätürlich | Mohs´sche Härte 3; natürliche Varianten Kreide (etwas geringere Härte), Kalkstein (chemisch besonders rein) und Marmor (besonders weiß) | kostengünstiger Füllstoff; zur Verringerung von Schwindung und Einfallstellen; |
Gefällts Calciumcarbonat (PCC) | Mohs´sche Härte 3; hohe Reinheit und Weißegrad; gleichmäßige und feine Partikelstruktur, die gezielt erzeugt werden kann | funktioneller Füllstoff; zur Erhöhung von Oberflächenglanz; kann als TiO₂-Extender eingesetzt werden |
Eisenglimmer | Mohs´sche Härte 6-6,5; plättchenförmiges Eisenoxid (Fe2O3), chemisch inert, metallisch glänzend, hohe Wärmeleitfähigkeit | zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit von Polyolefinen bei geringen Zugabemengen (3-5%); dient zur Zykluszeitverkürzung von dickwandigen Bauteilen; gröbere Typen können als Effektipigment zur Erzielung eines Metalliceffekts eingesetzt werden |
Gefälltes Bariumsulfat (Blanc Fixe) | Mohs´sche Härte 3; regelmäßige und feine Partikelform (~1µm); hohe Dichte (4,8g/cm3); helle Eigenfarbe; chemisch inert; | Erhöhung von Oberflächengüte und Glanz; Erhöhung der Dichte z.B. zur Geräuschreduzierung oder Verbesserung der Haptik |
Glaskugeln | Mohs´sche Härte 5-6; regelmäßige und glatte Kugelform; in unterschiedlichen Größen erhältlich; verschiedene Oberflächenbehandlungen verfügbar | Erhöhung der mechansichen Werte, Reduzierung von Schwindung und Anisotropie wirkt Verzug entgegen; Verbesserung der Oberflächenhärte bzw. Kratzfestigkeit sowie Erhöhung der Oberfächengüte und Glanz |
Funktionelle Füllstoffe zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit
Zykluszeitreduzierung
Eisenglimmer bietet bereits bei geringen Zugabemengen von 3-5% eine Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit um bis zu 50%. Dies reicht aus, um die Zykluszeit vor allem von Polyolefine um bis zu 30% (bei dickwandigen Bauteilen) zu reduzieren. Durch die geringe Zugabemenge werden die mechanischen Eigenschaften nur wenig beeinflusst.
Aluminiumoxid und weitere spezielle Produkte
Bei entsprechender Zugabemenge kann die Wärmeleitfähigkeit um mehr als das 10-fache erhöht werden. Um eine möglichst hohe Packungsdichte zu erzielen, können Qualitäten mit unterschiedlichen Korngrößen kombiniert werden. Ein entscheidender Vorteil ist die Beibehaltung der elektrischen Isolationseigenschaften.